Jungsteinzeitliche Wanderungsbewegungen beeinflussen indoeuropäische Sprachen
Vor 4500 Jahren wanderten Menschen aus den eurasischen Steppengebieten nach Mitteleuropa ein und haben so möglicherweise zur Verbreitung der indoeuropäischen Sprachfamilie beigetragen.
Fast drei Milliarden Menschen sprechen heute eine der 445 Sprachen, die der indoeuropäischen Sprachfamilie zugerechnet werden. Dazu gehören auch Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Griechisch, Iranisch und Russisch. Ein Team unter Leitung der Harvard Medical School in Boston, USA, und des Australian Centre for Ancient DNA der Universität Adelaide hat nun Hinweise auf massive Wanderungsbewegungen aus den eurasischen Steppengebieten vor ca. 4500 Jahren entdeckt, die einen deutlichen Einfluss auf die Verbreitung einiger indoeuropäischen Sprachgruppen gehabt haben muss. Die Forscher, darunter auch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena widersprechen damit teilweise den populärsten Thesen über den Ursprung der indoeuropäischen Sprachen, denen zufolge der Urahn dieser Sprachen mit den frühen Bauern vor mehr als 9000 Jahren aus dem Nahen Osten nach Europa kam.