Rodrigo Barquera wird mit HLA-Preis 2021 ausgezeichnet
Jedes Jahr vergibt die Europäische Vereinigung für Immunogenetik (European Federation for Immunogenetics - EFI) den HLA-Preis für das einflussreichste Manuskripts, das - gemessen an Zitaten und Downloads – im Vorjahr in der Zeitschrift der Vereinigung, HLA, veröffentlicht wurde. Die Gewinner werden auf der EFI-Jahrestagung mit einer Plakette und einem Preisgeld von 1000 € ausgezeichnet.
Erstautor, der in diesem Jahr ausgezeichneten Forschungsarbeit ist Rodrigo Barquera, Doktorand in der Abteilung für Archäogenetik am Jenaer Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. Er erhält den HLA-Award 2021 für das Manuskript mit dem Titel "Binding affinities of 438 HLA proteins to complete proteomes of seven pandemic viruses and distributions of strongest and weakest HLA peptide binders in populations worldwide" (Bindungsneigungen von 438 HLA-Proteinen zu kompletten Proteomen von sieben Pandemieviren und Verteilungen der stärksten und schwächsten HLA-Peptidbinder in Populationen weltweit.) HLA ist die Abkürzung für Human Leukocyte Antigene; die HLA-Moleküle helfen dem Immunsystem zwischen körpereigenem und körperfremden Gewebe zu unterscheiden.
In der Arbeit untersuchen Barquera und Kollegen die Immunantworten auf sieben Pandemieviren (einschließlich SARS-CoV 2) in Hunderten von Populationen weltweit, indem sie die Peptidbindungsaffinitäten von HLA-Genen, den für die Immunantwort verantwortlichen Genen, untersuchen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass sich die Häufigkeiten der stärksten und schwächsten HLA-Peptidbinder zwischen Populationen aus verschiedenen geografischen Regionen signifikant unterscheiden.
"Unsere Ergebnisse sind sowohl für die Evolutionsgenetik als auch für die Entwicklung von Impfstofftherapien von großer Bedeutung", sagt Barquera.
Die Open-Access-Veröffentlichung in HLA, dem offiziellen Journal der European Federation for Immunogenetics, finden Sie hier. Eine Liste der bisherigen HLA-Preisträger finden Sie hier.