"PALEoRIDER - Human Health and Migration in prehistory" erhält Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats
Im Auswahlverfahren 2017 hat der Europäische Forschungsrat (ERC) Wolfgang Haak aus der Abteilung für Archäogenetik mit einem der begehrten ERC Consolidator Grants ausgezeichnet. Diese Förderung wird es Haak erlauben, eine Forschungsgruppe zu finanzieren, die sich auf sein Projekt "PALEoRIDER - Human health and migration in prehistory" (Menschliche Gesundheit und Migration in der Frühgeschichte) konzentrieren wird.
Das Projekt PALEoRIDER wird sich auf die Menschheitsgeschichte in Westeurasien zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert vor Christus fokussieren und die wichtigsten Ereignisse der menschlichen Migration und des genetischen Austauschs näher beleuchten, die von Haak und internationalen Kollegen in aktuellen archäologischen Studien beschrieben worden sind.
Ziel ist es, zwei aufkommende genetische Muster mit kontextbezogenen Belegen aus der Archäologie und verwandten Disziplinen wie der Immungenetik zu vergleichen, um die Prozesse, die diesen Veränderungen zugrunde liegen, besser zu verstehen. Krankheitserreger und ihr Einfluss auf die menschliche Gesundheit sowie ihre potentiellen Auswirkungen auf die Demografie in der Vergangenheit, sind ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts.
Die archäologische Aufzeichnung belegt zahlreiche technologische Fortschritte für den betreffenden Zeitraum, z.B. Bronzemetallurgie, Transport mithilfe von Rädern und neue domestizierte Arten, welcher auch als mögliche heiße Phase bei der Ausbreitung der indoeuropäischen Sprachen in Westeurasien diskutiert wird. Zusammen mit den ersten Erkenntnissen über frühe Pandemien und die Veränderung der Humangenetik verdient dieses Kapitel der Frühgeschichte besondere Aufmerksamkeit.
Die ERC Consolidator Grants werden an herausragende Forscherinnen und Forscher jeder Nationalität und jedes Alters vergeben. Voraussetzung ist, dass ihre Promotion mindestens sieben und höchstens zwölf Jahre zurückliegt und dass ihre wissenschaftlichen Leistungen großes Potential besitzen. Die Forschung muss in einer privaten oder öffentlichen Forschungseinrichtung in einem der EU-Mitgliedsstaaten oder assoziierten Ländern stattfinden. Das Fördergeld (maximal 2 Mio. €) wird für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren bereitgestellt und dient hauptsächlich der Deckung der Personalkosten der Forschungsgruppe.